RENTE UND LEBENSZUFRIEDENHEIT: NEUE STUDIE ENTHüLLT üBERRASCHENDE ZUSAMMENHäNGE

„Silver Surfer“

Rente und Lebenszufriedenheit: Neue Studie enthüllt überraschende Zusammenhänge

Arbeit im Alter kann die Lebenszufriedenheit steigern. Eine aktuelle Studie enthüllt, was hinter diesem Phänomen steckt.

Frankfurt – Die Reform der Renten und deren Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger sind aktuell ein heißes Thema in der politischen Diskussion. Die Frage, wie lange die heutige Generation im Vergleich zu ihren Vorgängern arbeiten muss und was am Ende für sie übrig bleibt, beschäftigt viele. Eine aktuelle Studie liefert dazu interessante Erkenntnisse: Menschen, die im Alter weiterhin berufstätig sind, zeigen eine hohe Lebenszufriedenheit.

Phänomen „Silver Surfer“: Menschen die trotz Rente arbeiten, sind laut Studie besonders zufrieden

Die sogenannten „Silver Surfer“, also Menschen zwischen 66 und 70 Jahren, die trotz Rente weiterhin arbeiten, sind laut Studie besonders zufrieden mit ihrem Leben. Dies geht aus einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft hervor, in der die durchschnittliche Lebenszufriedenheit von 2005 bis 2021 von 6,8 auf 7,4 Skalenpunkte gestiegen ist.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie, zwischen knapp 14.000 und gut 30.000 Personen, wurden gefragt: „Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?“ und sollten sich auf einer Skala von 0 (ganz und gar unzufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden) einordnen.

Die Studie zeigt, dass die Arbeitswelt im Alter mehr als nur finanzielle Sicherheit bietet. „Ein Arbeitsplatz gibt den Menschen die Möglichkeit, sich auszutauschen, in der Pause einen Kaffee zu trinken und gemeinsam etwas zu generieren. Dieses soziale Netz fehlt, wenn Menschen in den Ruhestand gehen“, heißt es in der Pressemitteilung des Instituts. Neben dem sozialen Aspekt fällt mit dem Renteneintritt auch die gewohnte Tagesstruktur weg, was den Aufbau eines neuen Alltags erfordert.

„Spaß und soziale Kontakte“ als Motivation, im hohen Alter weiterzuarbeiten

Die Rentenexpertin Ruth Schüler betont, dass „Spaß und soziale Kontakte wichtige Motive bei der Entscheidung, weiterzuarbeiten“ sind, während finanzielle Gründe laut Studie weniger ins Gewicht fallen. Im Gegensatz dazu steht die Gruppe der erwerbslosen 61- bis 65-Jährigen, bei denen die Lebenszufriedenheit am niedrigsten ist. Die Verhaltensökonomin Jennifer Potthoff ergänzt: „Unsere Zahlen zeigen, dass der frühe Erwerbsausstieg keine Garantie für eine hohe Lebenszufriedenheit ist.“

Diese Erkenntnisse sind besonders relevant vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte um ein höheres Renteneintrittsalter. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat kürzlich eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit durch ein späteres Renteneintrittsalter und mehr finanzielle Anreize für längeres Arbeiten gefordert. „Bei der Rente ist offensichtlich, dass wir die Lebensarbeitszeit verlängern müssen, idealerweise durch einen individuellen Renteneinstieg und finanzielle Anreize für längeres Arbeiten“, so Lindner in der Rheinischen Post.

Andere Studien zeigen negative Folgen von Arbeit im hohen Alter auf

Allerdings weisen andere Studien darauf hin, dass Arbeit im Alter auch negative Auswirkungen haben kann. So kann ein späterer Renteneintritt laut Forschern der Universitäten Barcelona und Mannheim zu einer geringeren Lebenserwartung führen, insbesondere wenn die Arbeit körperlich anstrengend ist. Aus Sozialversicherungsdaten aus Spanien geht hervor, dass das Sterberisiko mit jedem zusätzlichen Arbeitsjahr steigt, insbesondere bei Personen, die in Branchen mit einer hohen Anzahl von Arbeitsunfällen tätig sind.

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